PROJEKTBERICHT

Drohende Bandstillstände bei OEM erfolgreich abgewendet

Shopfloor Management | Produktionsoptimierung | Automotive

 560_2267_drohende_bandstillst_abgewendet_auto_prod_und_werksleitung

Das Projekt in Stichworten

  • Kapazitäten der Produktion erfasst und mit Lagerbeständen abgeglichen
  • Verheerende Zustände in der Produktion erfasst und Lösungen entwickelt
  • Taskforce aufgebaut: Produktion und Qualität in kurzer Zeit wesentlich verbessert
  • Liefertreue nach wenigen Wochen gesichert – drohende Bandstillstände abgewendet

Ein großer Tier 1 Lieferant engagierte den Interim Manager 2019 als Leiter einer Task Force, um kritische Probleme bei einem Zulieferer (Tier 2) zu beheben. Ohne schnelle Lösung drohte, dass der Auftraggeber seine Verpflichtungen bei mehreren OEM nicht erfüllen und dort Bandstillstände mit erheblichen finanziellen Konsequenzen auslösen könnte.

Kapazitäten der Produktion erfasst und mit Lagerbeständen abgeglichen

Im Unternehmen angekommen erwartete den Interim Manager eine Vielzahl an Herausforderungen. Der Zulieferer hatte beispielsweise keine verlässlichen Daten, wie lange die aktuelle Produktionskapazität und Lagerbestände die drängendsten Lieferungen ermöglichen würden. Daher ermittelte er zunächst, welche Stückzahlen stündlich bei den OEM gebraucht werden und glich diese Anforderungen mit dem Lagerbestand sowie dem Logistik-Zeitplan ab. Daraus leitete er eine Prioritätenliste der zu optimierenden Produktionslinien ab und errechnete auch gleich die verfügbare Produktionszeit pro Komponente.

Verheerende Zustände in der Produktion erfasst und Lösungen entwickelt

Parallel erfasste der Interim Manager die Mängel in der Produktion und fand die Anlagen und Abläufe in einem beklagenswerten Zustand. Mitunter wussten nicht einmal die Schichtleiter, welche der Spritzgussmaschinen liefen oder defekt waren oder nach welchem Plan Formenwechsel für verschiedene Produkte erforderlich waren. Die Prozesskarten für laufende Maschinen stimmten häufig nicht mit den Maschineneinstellungen überein. Nicht selten wurden Maschinen händisch mit Rohstoffen befüllt, weil die automatische Materialversorgung nicht angeschlossen war. Die Liste der Mängel war noch sehr viel länger. Beispielsweise bestanden erhebliche Sicherheitsrisiken, weil selbst stromführende Kabel durch große Wasserlachen auf dem Boden führten.

Taskforce aufgebaut: Produktion und Qualität in kurzer Zeit wesentlich verbessert

Um die lange Liste der Mängel in der gebotenen Kürze in den Griff bekommen zu können, engagierte der Interim Manager in Absprache mit der Geschäftsführung weitere externe Unterstützung aus Produktionsoptimierung und Qualitätsmanagement. Gemeinsam ergriff das Team eine Reihe von Maßnahmen, dazu zählten:

  • Instandsetzung der Spritzgussmaschinen: Zu Beginn des Mandats war nur die Hälfte der für Maschinen einsatzbereit. Als Experte für Kunststofftechnik trug der Interim Manager dazu bei, Ursachen wie defekte Kavitäten oder Kühlkanäle zu identifizieren. Passend zum Bedarf priorisierte der Interim Manager die Reparaturen und sorgte für die beschleunigte Lieferung von Ersatzteilen.
  • Optimierung der Rohstoffversorgung: Alle Spritzgussmaschinen wurden an die automatische Materialversorgung angeschlossen. Dadurch wurde auch sichergestellt, dass der richtige Rohstoff an der richtigen Maschine ankommt.
  • Wartung optimiert: Ein Wartungsplan für Formen und Maschinen stellt nunmehr sicher, dass Mängel früh erkannt und schnell behoben werden können.
  • Shopfloor Management: Produktions-, Formwechsel-, Wartungsplanung und KPI ergänzt und klare Aufgabenverteilung mit PDCA-Verfolgung eingeführt
  • Qualitätskontrolle: An den kritischen Produktionslinien verstärkten der Interim Manager und sein Team die Qualitätskontrolle direkt an der Linie. Zudem etablierte er für alle Komponenten eine GP-12-Kontrolle zur Freigabe vor der Lieferung an den Tier 1 Lieferanten zugeführt.
  • Beschleunigung des Versands: Um die stundengenauen Liefertermine zu halten und damit teure Bandstillstände bei den OEM zu vermeiden, setzte der Interim Manager bei Bedarf Kuriere ein, die Komponenten mit dem Flugzeug persönlich bei den Tier 1 Lieferanten ablieferten.

Liefertreue nach wenigen Wochen gesichert – drohende Bandstillstände abgewendet

Bereits nach sechs Wochen trug die Arbeit der vom Interim Manager geleiteten Taskforce Früchte. Die Produktivität nahm um 40 Prozent zu und die OEM werden pünktlich und zuverlässig beliefert.

Zudem verfügt der Tier 2 Lieferant nunmehr über ein funktionierendes Shopfloor Management und kann sein Tagesgeschäft optimal überwachen. Die gesamte Produktion vom Wareneingang bis zur Auslieferung wird durch ein Cockpit überwacht. Gleichzeitig dient das Cockpit der Berichterstattung an das Management.

Buchen Sie jetzt online einen Gesprächstermin mit einem Consultant Ihrer Wahl.

Marlise Stauffer Geschäftsführerin Swiss Interim GmbH

Marlise Stauffer

Geschäftsführerin

Claudia M. Christen, Senior Consultant. Swiss Interim GmbH

Claudia M. Christen

Senior Consultant